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Weinreise Toskana | Tag 2

30.7. – Tag 2
Nach einer etwa eineinhalb-stündigen Fahrt treffen wir bei Nittardi, einem Weingut mitten im Herzen der Toskana zwischen Florenz und Siena, ein. Bereits 1183 wurde die Casa  Padronale von Nittardi, damals ein Wehrturm als „Nectar Dei“ erwähnt.

Unzählige Kunstwerke zieren das äußerst beeindruckende Weingut, das sich auf einer Höhe von 450 Metern befindet. Auch am Etikett des Weines „Casanuova di Nittardi“ kann man die Vorliebe der Besitzer erkennen: als Hommage an den einstigen Besitzer Michelangelo Buonarroti trägt der reinsortige Sangiovese jedes Jahr das Kunstwerk eines anderen renommierten Künstlers und auch das seidene Wickelpapier wird passend dazu gestaltet.
14 ha des Betriebes werden im sogenannten Chianti bewirtschaftet, 20 ha befinden sich in der Maremma, im Süden der Toskana.
Wir dürfen an einem großen Tisch Platz nehmen und starten mit der Weinverkostung. Als Erstes probieren wir BEN 2021, einen Vermentino (eine weiße Rebsorte, die ihren Ursprung vermutlich in Italien hat) aus der südlichen Maremma. Wir haben die Ehre, auch ANFORA 2020 aus der Rebsorte Trebbiano (ebenfalls etwas typisch Italienisches und weiß) kosten zu dürfen – limitierte Auflage von 200 Flaschen pro Jahr. Dann wechseln wir zu den Rotweinen: Belcanto 2019 DOCG Chianti Classico besteht aus 90% Sangiovese und 10% anderen lokalen Rebsorten und hat ein sehr hübsches Etikett (8 Steine, die für die 8 Rebsorten des Weines stehen). Wir finden ihn großartig! Danach der Vergleich „Casanuova di Nittardi“ Jahrgang 2019 und 2017. 100% Sangiovese – als jemand, der bis jetzt noch nicht wirklich Bekanntschaft mit italienischen Weinen gemacht hat würde ich Erzählungen nach vermuten, dass es eine sehr säurebetonte Angelegenheit wird. Aber ich bin total überrascht – die Säure ist perfekt eingebunden und der Wein ist für mich sehr harmonisch und rund. Casanuova di Nittardi 2017 wird von mir zum Lieblingswein des Weingutes gekürt. Es folgt Nittardi Riserva Selezionata 2018, ein Chianti Classico mit 95% Sangiovese und 5% Merlot. Den Abschluss macht Chianti Classico Riserva 2001 – top!
Verkostung: 7 Weinproben

Zweiter Stopp: Querceto di Castellina – was für eine Kulisse! Hier dürfen wir Wein und Pecorino verkosten und dafür werden wir zu unserem Tisch mit Blick auf die gegenüberliegenden Weingärten begleitet. Jacopo, einer der Eigentümer erzählt über das Weingut und die präsentiert kurz die Weine, während wir etwas Prickelndes, ein Glas Furtivo 2021 (100% Sangiovese) verkosten dürfen. Wir befinden uns auf einer Höhe von 510 Metern. Die Geschichte des Betriebes startet im Jahr 1945, aktuell werden 11,5 ha Rebfläche bewirtschaftet.
Wir verkosten den Weißwein Livia 2020 (zu gleichen Teilen Viognier und Roussanne) und L‘aura 2020 (100% Sangiovese). Sei 2019 (ebenfalls 100% Sangiovese) gefällt mir sehr gut – davon brauchen wir unbedingt ein Flascherl zum Mitnehmen! Podalirio 2018 besteht zu 100% aus Merlot. Was mir auffällt ist, dass es für mich hier etwas schwierig ist, mich genau auf die Weine zu konzentrieren, weil der Käse sehr gut schmeckt und mich ein bisschen ablenkt. Die anderen Weinfreunde finden aber auch diesen Wein sehr gut und ich kann zumindest nichts Gegenteiliges behaupten. Eigentlich würde die Weinverkostung hier enden, doch Papa möchte mit uns seinen Geburtstag, der erst vor etwas mehr als einer Woche war nachfeiern und bestellt den Spitzen-Wein des Hauses – Venti 2019.. und der toppt natürlich alles! Zwar preislich etwas höher, aber wirklich sein fein!
Wir schießen noch ein paar Fotos von der traumhaften Gegend und verabschieden uns anschließen, um nach Siena aufzubrechen, wo sich unser Hotel befindet.
Verkostung: 5 Weinproben + 1 Flasche (gekauft)

Spontaner, kurzer Abstecher in die Enoteca Castello di Brolio – hier werden Weine von Ricasoli verkostet und wir bereuen diese Entscheidung nicht. 🙂

Tag 3