Am 16. Juni begannen heuer unsere Weingärten zu blühen.
Und so wird in Fachbüchern der Ablauf der Rebblüte beschrieben, die für uns sehr zufriedenstellend verlaufen ist:
Die grünen Käppchen beginnen sich oben gelblich zu verfärben . Sie werden nach oben abgeworfen.
Mit dem Abwerfen der Käppchen erfolgt gleichzeitig die Bestäubung. Die sich streckenden Staubgefäße geben Pollen ab.
Die Pollenkörner beginnen auf dem klebrigen Narbensekret zu keinem. Der Pollenschlauch wächst (in 48 Stunden etwa 2,5 mm) durch den Griffelkanal bis zu der im Fruchtknoten befindlichen Samenanlage.
Hier entlässt der Pollenschlauch zwei Zellkerne. Diese vereinigen sich mit dem Kern der Eizelle und dem Embyosackkern (doppelte Befruchtung).
Nur mit diesem Vorgang ist eine Samen und Beerenentwicklung möglich (Keltertrauben).
Die Geschwindigkeit des Pollenschlauchwachtums ist temperaturabhängig. Bei 25°C – 28°C erfolgt die Befruchtung nach etwa 12 Stunden. Bei 20°C nach 24 Stunden und bei 15°C nach 48 Stunden.
Maximal können 4 Kerne entstehen. Wird nur eine Eizelle befruchtet und ein Kern gebildet oder die Kerne verkümmern einige Zeit nach der Befruchtung. So bleiben die Beeren klein. Unbefruchtete Blüten fallen ab (verrieseln).
Ein guter Blüteverlauf so wie heuer, ist die Voraussetzung für einen zufriedenstellenden Ertrag.
Ein früher Blühabschluss ermöglicht der Rebe eine früher beginnende Beerenentwicklung in den Sommermonaten.
Dadurch ergibt sich im Herbst ein höherer bzw. früherer Reifegrad der Trauben und auch des Holzes.
@avBuch im Cadamos Verlag 2008 WEINBAU