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die sprache des weines

Blumig, vegetal oder würzig – die Bandbreite, wie Weine beschrieben werden ist groß.
Beschreibt ein Sommelier einen guten Wein, verstehen Laien oft die Bedeutung diverser Begriffe nicht.

In einem Kurier-Genussartikel werden die wichtigsten davon sehr gut verständlich erklärt.
Gerne geben wir die Infos weiter, damit Sie beim Verkosten mitreden können.

A  – wie Abgang
damit bezeichnet der Weinkenner den Geschmack, der sich kurz nach dem Schlucken im Mund entfaltet. Bei guten Weinen hält dieser noch einige Zeit lang an. Handelt es sich um ein nicht ganz so hochwertiges Produkt, verfliegt er sehr schnell.

B – wie Barrique
Weine reifen mittlerweile üblicherweise in großen Edelstahltanks. Wird der gute Tropfen in ein kleines Holzfass gefüllt, bekommt er eine feine Holznote. Diese Weine bezeichnet man dann als Barrique-Weine.

C – wie Cuvée
Übersetzt heißt das schlicht und einfach Verschnitt. Allerdings bedeutet das nicht, dass gepanscht wurde. Die Weine können aus verschiedenen Rebsorten, Lagen oder Jahrgängen stammen, werden aber mit viel Sachverstand mit einander gemischt.

D – wie Degustation
Bei der Verkostung beurteilen Kenner Weine nach sinnlichen Kriterien: Farbe, Geruch, Geschmack

E – wie Eiswein
Es handelt sich dabei um eine Spezialität aus Österreich und Deutschland. Die Trauben müssen bei der Lese und beim Pressen auf natürliche Art gefroren sein. Dadurch erhöht sich ihr Zuckergehalt, was einen süßen Wein ergibt.

F – wie fleischig
So wird ein Wen auch genannt, wenn er besonders opulent und vollmundig ist.

G  – wie gedeckt
Weist ein Rotwein eine sehr dunkle Farbe auf, wird er als gedeckt beschrieben.

H – wie harmonisch
Wenn Restsüße, Säure, Alkohol, Fruchttiefe und Tanningehalt – die Bestandteile des Weines – in einem ausbalancierten Verhältnis zueinander stehen, so bekommt er von Experten dieses Prädikat verliehen.

I – wie Inhaltsstoffe
Darunter verstehen Weinkenner die Summe aller nichtflüchtigen Inhaltsstoffe wie etwa Zucker, Farbstoffe, Tannine, Säuren, Mineralstoffe, Eiweiß oder Glyzerin.

J – wie Jungfernwein
Dabei handelt es sich um den ersten Wein eines neu angelegten Weingartens. Üblicherweise findet die Lese im dritten Jahr nach dem Pflanzen der Reben erstmals statt

K – wie kernig
Weisen Weine eine gute, kräftige, aber angenehme Säure auf, werden sie gerne so bezeichnet.

L – wie Lagerbukett
Es handelt sich um die Aromakomponenten, die erst nach der Gärung, nämlich bei der Lagerung entstehen. Das kann etwa die typische Holznote beim Barrique sein. Auch Fehler wie der Korkgeschmack zählen dazu. Typische Beschreibungen des Lagerbukettes sind etwa Asche, feuchte Blätter, Kaffeebohne, Kokosnuss, Rauch, Vanille oder Zedernholz.

M – wie metallisch
Auch hierbei handelt es sich um ein Aroma. Es ist ein harter, manchmal bitter schmeckender Wein. Nicht immer ist es ein Fehler, der dazu führt – das Aroma kann auch vom Boden der Weinberge herrühren.

N – wie nervig
Ein eher irreführender Begriff in der Weinsprache. Weist ein Wein eine lebendige, spannende Säure auf, ohne dabei spitz oder hart zu schmecken, nennt man das nervig.

O – wie oxidativer Ausbau
Ermöglicht der Winzer seinem Wein während der Gärung einen kontrollierten Sauerstoffkontakt, so wird dieser in seiner Reifung beeinflusst. Geschmack, Farbe und Geruch verändern sich, meist erhalten die Weine einen sherryhaften Charakter. Passiert der Luftkontakt ungewollt, schmecken sie hingegen nach altem Apfelsaft. Das ist ein Fehler und wird als oxidativ – also ohne die Ergänzung „Ausbau“  – bezeichnet.

P – wie Parfum
In vielen Fällen umschreiben die Sommeliers die Gerüche eines Weins mit floralen, blumigen Attributen – etwa die Rosennoten bei einem Traminer. Ist dies der Fall, so sprechen sie gerne vom Parfum des Weines.

Q – wie Qualitätswein
Trägt ein Wein dieses Prädikat, so muss er per Gesetz strenge Kriterien erfüllen, die etwa Alkoholgehalt oder Weinbaugebiet und Trauben betreffen. Hält er den Prüfungen stand, darf er die rot-weiß-rote Banderole tragen.

R – wie reißt ab
Das hören Winzer über ihre Weine sicher nicht gerne. Wenn der Abgang extrem kurz ist, der Geschmack nicht anhält, wird das im Fachjargon so bezeichnet.

S – wie sauber
schlicht und einfach ein Wein ohne geruchliche oder geschmackliche Fehler.

T – wie Textur
Nicht nur Geschmack und Geruch spielen beim Degustieren eine Rolle, auch die Sensorik. Unter Textur ist der spürbare Eindruck gemeint, den der Wein am Gaumen hinterlässt.

U – wie unsauber
Sind die Aromen nicht klar herauszufiltern, wird er so beschrieben. Es ist aber nur ein leicht fehlerhafter Wein

W – wie würzig
Riecht oder schmeckt ein edler Tropfen nach Gewürzen, beschreibt ihn die Weinsprache gerne so:
„mit Aromen von Pfeffer, Zimt oder Vanille“.

Z – wie Zucker
Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose) kommt in jeder Traube natürlich vor. Der Restzuckergehalt, also der nicht vergorene Zucker im Wein, wird am Etikett angegeben (trocken, halbtrocken,..)