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Weinjahr 2021 – kristallklare Weine aus perfektem Traubengut

Ausgereifte, kristallklare Weine aus perfektem Traubengut:
Das sind die Charakteristika des Jahrgangs 2021, über den man wohl noch lange sprechen wird. Ein herrlicher Herbst sorgte für kraftvolle, spannungsgeladene Rotweine.


SPÄTER AUSTRIEB SCHÜTZTE VOR SPÄTFRÖSTEN
Nach einem eher niederschlagsarmen Winter ließ der Frühling lange auf sich warten. Der April war kühl und viel zu trocken, der düstere, verregnete Mai war von einem Wonnemonat weit entfernt. Er brachte jedoch die lange ersehnten Niederschläge – wenn auch in regional recht unterschiedlicher Menge. Der Austrieb der Reben und ihre Blüte verzögerten sich dadurch naturgemäß, was aber auch Vorteile hatte: Österreich blieb von Spätfrösten verschont.
Der Juni brachte schließlich Sonne und Wärme. Da die Rebblüte erst gegen Ende des Monats stattfand, fiel sie bereits in eine heiße Periode, was zum Teil zu Verrieselungen führte. Mit der Wärme kamen auch Unwetter: Stark vom Hagel geschädigt wurden leider auch zahlreiche Weingärten des Mittelburgenlandes…

GOLDENER HERBST SORGT FÜR HÖCHSTE ERWARTUNGEN
Abgesehen von den punktuellen Hagelereignissen war der Juli ein schöner Sommermonat wie anno dazumal, der aber von einem trüben, regnerischen und kühlen August abgelöst wurde.
Pünktlich am 1. September kam jedoch der große Umschwung:
Eine strahlend sonnige Wetterphase setzte ein, die volle sechs Wochen anhielt und nur von zwei Regentagen begleitet war.
Die Nächte wurden bereits Mitte September recht kühl, sodass ein deutliches Gefälle zwischen Tages- und Nachttemperaturen auftrat. Das sorgte für eine Vitalität in den Rotweinen.
Oidium, Peronospora und unerwünschte Botrytis-Nester hatten unter diesen Bedingungen keine Chance, und in einigen Gebieten beteuerten altgediente Weinbauern und Weinbäuerinnen, noch nie zur Lesezeit so schönes, vollkommen gesundes Traubengut gesehen zu haben.
Aus den wichtigsten Weinbauorten hörte man auch, dass die Hauptlese noch nie so rasch und in einem Zug abgeschlossen werden konnte.
Tatsächlich konnte der Erntezeitpunkt ohne Stress und punktgenau festgelegt werden.

BURGENLÄNDISCHES OPTIMUM
Nach einem Traumherbst und der spätesten Lese seit vielen Jahren sind auch Burgenlands Winzer*innen von der exzellenten Qualität der Weine begeistert.
Die Rotweine konnten von diesen optimalen Voraussetzungen profitieren, allen voran die beiden Leitsorten Zweigelt und Blaufränkisch. Die lange Vegetationsdauer und späte Lese sowie die analytischen Daten sprechen für einen Rotweintyp wie 2019, bei dem trotz hoher Reife eine elegante Struktur und messerscharf definierte Frucht im Vordergrund stehen.
Manche sehen sogar den vielversprechendsten Rotwein aller Zeiten in ihren Fässern heranreifen, der in Konkurrenz zu den mächtigen und extraktsüßen Ausnahmejahren 2011 und 2017 treten würde. Von den französischen Rebsorten könnte der Cabernet in seinen Varianten Sauvignon und Franc diesmal für besonderes Aufsehen sorgen.

© ÖWM